2013-10-04 to 2014-04-30
Daniele Balit, Antoine Chessex, Yann Gourdon, Andreas Hagelüken, Gilles Lepore, Thomas Loop, Stéphane Montavon, Carstein Seiffarth, Benedikt Schiefer, Ephraim Wegner
Transborder ist ein Programm von Performances und Interventionen experimenteller Musik, die gemeinsam haben, dass sie extra für das Programm geschaffen werden, im öffentlichen Raum des Dreiecksland stattfinden und ortsspezifisch die grenzüberschreitende Situation des Dreieckslands reflektieren. Dabei gilt es, nicht nur geographische und soziale Grenzen zu unterminieren, sondern auch Hörgewohnheiten, Musikgenres und Präsentationsformen zu hinterfragen.
Schall oder Klang ist ein räumliches Phänomen, das weder Konturen hat noch Grenzen kennt – ausser denen, die ihm die Musik als Disziplin bzw. die Hörkulturen auferlegen. Darum gilt es einerseits, diese Grenzen zu hinterfragen und andererseits das Darstellungsvermögen von akustischem Geschehen weiter zu erforschen. Dies gilt insbesondere für den Raum, in dem Klang fixiert und verbreitet wird. Das Ortsspezifische, Dokumentarische sowie das Fiktive. Welche Informationen über den Herkunftsort des Klangs oder den Klangkörper selbst können über eine Tonaufnahme an den Hörer vermittelt werden? Wie verändert der Ort an dem das Klangereignis wiedergegeben wird, sowie die Hörerwartung und Gewohnheit des Rezipienten, das Ergebnis? Inwiefern kann man derartige Differenzen künstlerisch nutzen? Dies sind die Ansätze, für die sich das Netzwerk Transborder engagiert.
Netzwerkpartner:
Schweiz: Rumort (Plattfon Stampa), Basel-Stadt.
Frankreich: Espace multimedia Gantner, Bourogne, Territoire de Belfort, Leit. Valérie Perrin.
Deutschland: Anti-Matter-Plant & Interessengemeinschaft für Angewandte Lebensfreude e.V.)
Programm:
Antoine Chessex, Gilles Lepore, Stéphane Montavon
Bolidages
Performances im öffentlichen Raum mit getuned Autos. Ein Tuning Club des Dreiecklands wird gegründet und bei den jeweiligen Motor Shows dieses Clubs vernetzen sich die Lautsprecher und der Motor jedes Autos, so dass sie ein mutichannel Sound System bilden, dazu mischen sich eine Orgel und ein Chor ein: mit diesem postexotischen Instrument bespielt der Trio Lepore, Chessex, Montavon eine Reihe von öffentlichen Plätzen in Belfort, Freiburg, Basel und Delémont. Es ergeben sich eine soziale Hybris, zerissene Genres und ein halluzinierendes Raumerlebnis.
Andreas Hagelüken, Ephraim Wegner, Thomas Loop
Dreiland-DADA – Mehrkanal Rauminstallation
Aus den drei Regionen Nordschweiz, Südbaden und Elsass werden charakteristische Sprachklänge recherchiert, aufgezeichnet und re-inszeniert. Dabei gilt das Interesse den charakteristischen Phrasierungen, den Melodieverläufen und der Phonetik jeder der drei Sprachen. Zu klanglichen, rhythmischen und anders spezifischen Gruppen zusammengefasst, werden die so gewonnenen Sprachfragmente (aus schwizerdütsch, badisch und elsässisch) konzentriert und re-kombiniert – allerdings jetzt in neuer, dadaistischen Phrasierung, Melodik und Phonetik. Sie verteilen sich im virtuellen Klangraum der Installation und erscheinen nach anfänglich „geographischer Reserviertheit“ zunehmend als überbordender, gemeinsam sich vermittelnder Sprachraum, bzw. Raum aus Sprachklang – ein Dada-Raumklang-Sprachkonzert.
Carstein Seiffarth, Daniele Balit, Yann Gourdon
Talk about Klang & Architektur – kuratiert von Yvan Etienne
Olivier Balagna
KuckucksUhrKonzert
Eine Audiovisuelle und Interaktive Installation mit 40 Kuckuksuhren. Bei der Eröffnung der Installation wird eine Tanzperformance mit Claudia Gradinger aufgeführt (CH/FR).
Benedikt Schiefer
Brücken / Schlagen
Performance mit Blasintrumenten und Sirenen im Zentrum des Dreieckslandes. Die (Häuser) Schlucht des Rheins und deren architektonische Umgebung wird bei einer groß angelegten musikalischen Darbietung – eine Auftragskomposition – wahrnehmbar gemacht. Dabei werden Klangquellen und Sound Performer auf einem Boot platziert, das den Rhein zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz (Hafengebiet) nach einer dafür komponierten Choreographie abfahren soll.