2013-04-13
Cristina Alvarado, Sophie Catherin, Lee Ferguson, Teresa Grebtschenko, João Pais, Annette Ronkov-Rießner, Rocio Rossi, Lea Schluck, Marie Schmit, Ephraim Wegner
E-Werk Freiburg
08.30 pm, Entrance 12.00 / 9.00 Euro
“Aus der Oberbühne fallen Unmengen von Gegenständen – Konsumartikel des ausgehenden 20. Jahrhunderts – auf den Bühnenboden (…). Der Ablauf vollzieht sich (…) subtil beginnend mit sehr kleinen Gegenständen, (…) bis hin zu gigantischen (…) normale Autos, Kanonen, Traktoren, Wohnungen, Wochenendhäuschen, Segelboote, Motorboote, Container, Eisenbahnwagen, Baumaschinen, Flugzeuge usw.”
Eine Aufführung von Hans Wüthrichs “O miseria umana” schließt sich im E-Werk-Kammertheater durch räumliche Grenzen leider aus. Die absolute Kompromisslosigkeit dieser musiktheatralischen Erfindung sagt jedoch fast alles über den wunderbar klaren, überzeugten und überzeugenden Umgang Wüthrichs mit “Darstellung” und “Klang” aus.
Das Ensemble ALARM entschied sich, in seinem Portraitkonzert die weniger spektakulären Stücke zu zeigen. Kammermusikwerke und kleine szenische Stücke, denen hochgradig humorvolles musikalisches und theatralisches Denken vorausgeht. Dieses Denken inkludiert absolut jeden Aspekt der Präsentation und zeigt Wüthrichs Präzision wie auch seine Freude an der Inszenierung des Bühnengeschehens – vom Auf- und Abtransport der Requisiten in “leve” bis hin zu Vorgaben zum Wenden der Seiten und der Qualität der Stille in “Annäherungen an Gegenwart”.
Ephraim Wegner: Interaktive Klanginstallation frei nach Hans Wüthrichs “doggy”.
Während das Stück später im Original durch das Ensemble Alarm aufgeführt wird, kann im Projektraum II der Besucher selbst durch den textlichen/sprachlichen Inhalt navigieren und auf diese Weise mit dem akustischen Geschehen interagieren. Die klangliche Beschaffenheit reicht hierbei von klar verständlicher Sprache über Klangflächen bis hin zu wüsten, elektronisch anmutenden Clustern.